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Schulterschluss der Sieger

Thallwitz, den 13. 06. 2023

Wettbewerbsteilnehmer werden Kooperationspartner und Freunde

Hofheimer Land / Thallwitz. Es bleiben Zahlen und es bleiben vor allem Emotionen. Zu den Fakten: Die Allianz Hofheimer Land holte Anfang Mai 2022 - vor fast genau einem Jahr - den Titel und damit Platin beim Europäischen Dorferneuerungspreis. Deswegen hatte die Kommune in diesem Jahr die Preisverleihung des aktuellen Wettbewerbs auszurichten. Mehrere hundert Gäste der 21 teilnehmenden Gemeinschaften aus 19 europäischen Mitgliedsländern und Regionen präsentierten ihre Heimatregionen an drei ereignisreichen Tagen in Hofheim auf der „Grünen Markstraße“.  Zum Festakt und der Präsentation der Gemeinde Thallwitz als Gold-Gewinner reiste die 22-köpfige Truppe ins Hofheimer Land nach Unterfranken. Am Thallwitzer Präsentationsstand, während der Beteiligung an Exkursionen und den feierlichen Veranstaltungen wurde weit mehr geschafft, als es das Wettbewerbsmotto „Brücken bauen“ gebot. Bürgermeister Thomas Pöge referierte als einer von drei ausgewählten Teilnehmern zum Thema Co-Working während einer Feedbackrunde mit den Jury-Mitgliedern.

Thallwitz holt Gold

Mitreisende

Auch die mehrstündige Preisverleihung hatte es in sich. Sie wurde aufgrund von Platzmangel aus dem Festzelt extra in die Hofheimer Sporthalle verlegt, lebte von der Wertschätzung gegenüber den Teilnehmerdörfern und der Begeisterung dieser, ihre Heimatregionen und Orte weiter voranzubringen. Thomas Schmidt, sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung, zeichnete gemeinsam mit Prof. Nadja Häupl (Jury-Vorsitzende) und ARGE Geschäftsführerin Therese Friewald-Hofbauer die Preisträger mit zahlreichen anerkennenden und motivierenden Worten aus. Thomas Schmidt betonte: „Wir müssen Instrumente, wie Baukästen entwickeln, damit es möglich wird, dass Menschen gemeinsam einen Mehrwert erreichen oder eben gemeinsame Ideen entwickeln. Gerade der ländliche Raum hält viele individuelle Ansätze und Ansätze bereit, die zu fördern sind.“ Nadja Häupl zeigte sich beeindruckt: „Jede Gemeinde hat sich das Wettbewerbsmotto zu Herzen genommen – metaphorisch oder physisch. Für die Zukunft ist die Vergangenheit unerlässlich. Wir dürfen das nicht vergessen, der ländliche Raum ist der Zukunftsraum, hier findet Lebensqualität statt.“ Allianzvorsitzender Wolfgang Borst unterstrich das Gesagte mit seinen Worten: „Wertschöpfung muss bei uns bleiben – dann liegt der ländliche Raum in Zukunft ganz weit vorn. Die jungen Leute aus den großen Städten kommen zu uns aufs Land. Der ländliche Raum muss Gewinner der Energiekrise sein – aber wir müssen aufpassen und reagieren.“ Dabei sei es wichtig, so Borst weiter, dass die „Bevölkerung insgesamt miteinander in Kontakt gebracht wird: „Im Hofheimer Land leben über 50 Nationalitäten. Es gilt, mit ihnen immer im Gespräch zu bleiben, sie zu integrieren ins gesellschaftliche Leben. denn, wenn alle am gleichen Strang ziehen, können wir etwas bewegen.“

Die Feierlichkeit rundeten musikalische und filmische Beiträge Hofheimer Musikvereine ab. Eigens für die Veranstaltung hatten sich regionale Bürgermeister und Verwaltungsangestellte zu einem Chor zusammengefunden und im Vorfeld 10 Wochen gemeinsam geprobt. Schließlich wurde der Sieger Stadtschlainigen aus dem Burgenland frenetisch bejubelt.

Die Stimmenvielfalt während der Preisverleihung und des „Fests der Dörfer“ zeigte noch einmal die Vielfalt des europäischen Kontinents auf. Die Feiertage in Hofheim machten den gleichen Gedanken sichtbar: Der eigenen Region aus eigener Kraft eine Zukunft geben und dabei mutige, ja menschenwürdige Antworten auf die Fragen der Zeit aufzeigen.

Am Präsentationsstand der Thallwitzer wurden Sprachbarrieren schnell überwunden und noch am Anreisedonnerstagabend ging es um erste Kooperationsgedanken und mögliche weitere Begegnungen mit der Dorfgemeinschaft Maldingen aus Belgien. Die Thallwitzer legten an allen Tagen bemerkenswerte Auftritt mit großer Offenheit und dem charmanten Willen zum Netzwerken hin. Unvergessliche Momente beim Fest der Dörfer in der Grünen Markstraße von Hofheim: Slowakisches Schnäpschen, belgisches Bier, Polka tanzende Paare und vielstimmiger „Lerchen-Gesang“, Schulterklopfen und immer wieder Zurufe und gegenseitiges Zuwinken. Im Festzelt Blasmusik, Schunkeln und Klatschen, schließlich hunderte Feuerzeuge gezückt und Mitsingen des Leonard Cohen Klassikers „Hallelujah“. Getanzt und gesungen wurde so wie so sehr viel – und so durften die Thallwitzer schließlich bei der Verabschiedung am Sonnabendmittag im Festzelt noch einmal die Stimmen erheben.  Ganz am Ende bleibt in Erinnerung: Es gab bei diesem Wettbewerb nur Sieger. Und die Thallwitzer waren die Sieger der Herzen.

Gruppe2

Gruppe3

Gruppe4

Das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hatte die fachliche Begleitung des Projektes inne. Die Mittel zur Vorbereitung und Umsetzung stellte das sächsische Ministerium für Regionalentwicklung (SMR) bereit.

 

Beitrag der Gemeinde Thallwitz zum Europäischen Dorferneuerungspreis 2022